Man sieht sich selber durch eine wunderbare Straße unter Bäumen in der sommerlichen Stadt flanieren – entlang an kleinen, individuellen Geschäften mit wunderbar gestalteten Schaufenstern. Vielleicht sogar mit einem Eis in der Hand, dass man vor Ort in einer wunderschönen Eisdiele mit Sitzplätzen auf der nun Verkehrs- und Autofreien-Fläche erstanden hat. Man freut sich über geschäftiges Treiben unter den schattenspendenden Bäumen mitten in der Stadt.

So denkt man im ersten Moment, wenn man die Simulationen in der Zeitung zu einem solchen Thema sieht. Doch die Realität einer Fußgängerzone sieht jedoch komplett anders aus. Hier kann man als eindrucksvolles Beispiel die Sendlinger Straße anführen. Hier in der jüngsten Fußgängerzone der Münchner Altstadt ist zu beobachten, dass die kleinen und alteingesessenen Geschäfte sowie Arztpraxen schnell verschwinden, da ihre Existenz zerstört wurde. Grund: gestiegene Mieten und das Ausbleiben von Kunden.

Ich lehne die Fußgängerzone in der Weißenburger Straße ab. Dafür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Gründe. Es ist der Stadt nicht dienlich, wenn wir die Verkehrsträger und Fußgänger ideologisch gegeneinander ausspielen. Zudem hätte dies für die vielen kleinen und inhabergeführten Geschäfte teils drastische Konsequenzen.

Meist werden diese durch Filialisten oder beliebig austauschbare Geschäfte mittelfristig ersetzt werden. Eine Fußgängerzone hat auch erhebliche Konsequenzen für die Parallelstraßen: eine enorme Verkehrsverdichtung, die die Verkehrsberuhigung aus den 1980er Jahren ad absurdum führt. Und auch die Parkplatzsituation würde weiter verschärft, neben dem Anstieg der Mieten für Gewerbetreibende und Anwohner.